Enya Gast
| Thema: Sanaria - Der Kampf zwischen Fuchs und Löwe Do Jul 01, 2010 8:11 pm | |
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Ein Löwe lag alt und schwach in seiner Höhle und war nicht mehr fähig, selbst auf die Jagd zu gehen. Er wäre elend zugrundegegangen. Doch in seiner Not ließ er in seinem Reich die Botschaft von seinem nahen Tode verbreiten und allen Untertanen befehlen, an den königlichen Hof zu kommen. Er wolle von jedem persönlich Abschied nehmen. Nacheinander trudelten die Tiere vor der Höhle des Löwen ein, und der König der Tiere rief jeden zu sich. Mit kleinen Geschenken gingen sie einzeln zu ihm hinein, denn sie erhofften sich alle großen Vorteil davon. Ein gerissener Fuchs hatte eine Zeitlang in der Nähe der Höhle verbracht und das Kommen beobachtet. "Seltsam", dachte er, "alle Tiere gehen in die Höhle hinein, aber niemand kehrt daraus zurück. Die Burg des Königs ist zwar geräumig, so groß ist sie nun auch nicht, daß sie alle Untertanen aufnehmen kann. Eigentlich müßte sie schon lange überfüllt sein. Vorsichtig trat der Fuchs vor den Eingang und rief höflich: "Herr König, ich wünsche Euch ewige Gesundheit und einen guten Abend." "Ha, Rotpelz, du kommst sehr spät", ächzte der Löwe, als läge er wirklich schon in den letzten Zügen, "hättest du noch einen Tag länger gezögert, so wärest du nur noch einem toten König begegnet. Sei mir trotzdem herzlich willkommen und erleichtere mir meine letzten Stunden mit deinen heitern Geschichten." "Seid Ihr denn allein?" erkundigte der Fuchs sich mit gespieltem Erstaunen. Der Löwe antwortete grimmig: "Bisher kamen schon einige meiner Untertanen, aber sie haben mich alle gelangweilt, darum habe ich sie wieder fortgeschickt. Jedoch du, Rotpelz, bist lustig und immer voll pfiffiger Einfälle. Tritt näher, ich befehle es dir." "Edler König", sprach der Fuchs demütig, "Ihr gebt mir ein schweres Rätsel auf. Unzählige Spuren im Sand führen in Eure Burg hinein, aber keine einzige wieder heraus, und Eure Festung hat nur einen Eingang. Mein Gebieter, Ihr seid mir zu klug. Ich will Euch nicht mit meiner Dummheit beleidigen und lieber wieder fortgehen. Eines aber will ich für Euch tun, ich werde dieses Rätsel für mich behalten." Der Fuchs verabschiedete sich und ließ den Löwen allein.
Sanaria - Wie alles begann
Es fing alles mit der Familie der Renards und der Leus in der Stadt Dividuus an. Beide Familien waren gut miteinander befreundet, teilten sich die Ernte und waren dafür bekannt, dass sie zusammenhielten, wie eine einzige große Familie. Das lief jahrelang so und Generation für Generation führte die Tradition fort. Jedoch kam der Tag, der alles veränderte. Die Renards hatten in einem Jahr besonders große Kartoffeln auf dem Feld stehen, von denen sie natürlich den Leus auch etwas abgaben, keine Frage! Die Leus waren beeindruckt, vielleicht ein wenig zu beeindruckt? Denn noch in diesem Jahr beschlossen sie, im nächsten ebenso große Kartoffeln zu ernten. Nein! Nicht nur genauso groß… größer! Umso größer die Frucht, desto besser! Und auch die anderen Ernten sollten größer ausfallen, als sonst. Und so ging es immer weiter: Jahr um Jahr versuchten die Familien bessere Ernten als ihre einstigen Freunde, die zu Rivalen, ernstzunehmende Konkurrenz, geworden waren, zu erzielen! Nur dies galt noch, nicht mehr diese Freundschaft, die sie so zusammengeschweißt hatte, die beiden Familien, keine Freude mehr daran, die Ernte zu teilen. Das ganze Volk, für das die Leus und die Renards so ein tolles Vorbild waren, teilte sich. Die einen stellten sich hinter die Leus, die anderen hinter die Renards. Nun hieß es „Krieg!“ zwischen den beiden Seiten. Selbst, als die ursprünglichen Rivalen längst gestorben waren, hörte der Kampf nicht auf. Sie stahlen sich gegenseitig die Ernte, brannten gegnerische Häuser ab und hin und wieder starb ein Mensch in diesem Krieg. Die Jugend des Landes wollte bald nichts mehr mit ihren Familien zu tun haben. Noch verstanden sie nicht recht, weshalb es denn diesen Krieg gab. Warum die Eltern nicht einfach friedlich zueinander waren und den Krieg einfach beendeten. Der Sinn hinter der ganzen Sache war ihnen nicht klar. Sie verschwanden von zu Hause und bildeten Gruppen, die sich zusammentaten, um gemeinsam zu überleben, was allein fast unmöglich war. Zu viele Gefahren barg der große Wald, in den sie sich alle flüchteten. Bären, Tiger und Schlangen, aber auch Alben, Nachtmahre und Trolle nannten den Wald, der unter dem Namen Wunderwald bekannt war, ihr zu Hause. Die Kinder mussten dauernd auf der Hut sein, und hin und wieder begegneten sich die Kinder der Seite der Renards und der Leus, und dann erkannten sie, weshalb ihre Eltern sich bekämpften. Die Gegenseite zu ihrer Familie war ganz und gar nicht so, wie sie sich vorgestellt hatten. Und auch die Kinder verfielen in einen Kampf unter sich. Ihr Kampf hatte vielleicht nicht die Auswirkungen wie der der Erwachsenen, dennoch zeichnete er die Kinder. Sobald der Gegner entdeckt wurde, wurde Alarm geschlagen und sich gewappnet. Die Kinder ließen sich bald nicht mehr von den Eltern unterscheiden und wenn sie keine Lust mehr verspürten, ihren Krieg, der im Gegensatz zu den Erwachsenen nur winziger Streitkampf war, weiter zu führen, kehrten sie zu ihrer Familie zurück und kämpften mit ihnen. Gelegentliche Prügeleien, Stehlen, Streiche spielen… Das alles war nicht mehr interessant. Ein Spiel, welches nicht für Erwachsene bestimmt war. So gab es bald keine Gruppen im Wald mehr, die Kinder gingen gleich in den richtigen Kampf über.
Jahre später…
Jetzt, noch hunderte Jahre, nachdem die Renards und die Leus den Krieg begannen, bestand der Krieg noch fort. Doch die Ursache war längst nicht mehr bekannt. Vielleicht ein oder zwei weise Männer in der Stadt wissen noch, weshalb sie sich stritten und gaben ihr Wissen ihrem Schüler weiter, aber das interessierte niemanden mehr. Und heute, nach all den Jahren, waren auch die Geschichten über die Kinder, die im Wald verschwanden und später wiederkamen, vergessen. Doch es gab wieder Kinder, die nicht verstanden, warum die Erwachsenen diesen sinnlosen Krieg führten, der nur Witwen, vaterlose Kinder und Elend brachte. In dieser Zeit, heute, im 17. Jahrhundert, verschwanden Kinder, 13 bis 17-jährige, die das ganze Kämpfen satt hatten, verschwanden in den Wald, wo vor hunderten von Jahren ihre Vorfahren gehaust hatten. Niemand wusste mehr davon, nur ein paar Ratgeber-Feen, wie sie sich nannten, könnten den Kindern Rat geben. Aber diese Feen waren selten und zeigten sich nur in äußersten Notfällen, wenn die Verzweiflung so hoch steigt, dass man sich am liebsten in eine tiefe Schlucht stürzt, um über nichts mehr nachdenken zu müssen. Doch diese Kinder, die heute in den Wald entfliehen, taten sich wieder zu zwei Banden zusammen, die eine nannte sich den „Mut des Löwen“, die andere waren die „List des Fuchses“. Die Nachfahren der Leus und die der Renards. Und nun müssen sie lernen, was auch ihre Vorfahren schon gelernt haben. Oder können diese Kinder tatsächlich den Krieg beenden?
Eckdaten
Diese Geschichte ist frei erfunden! Das Forum existiert noch nicht sehr lange (geöffnet ab 16.06.2010) und sucht noch einige Mitglieder! Wir haben kein Raiting, allerdings sind die Charaktere zwischen 13 und 17 Jahre alt. Wer sich anmeldet, sollte mit RPGs Erfahrung gemacht haben! Das RPG ist ein Fantasy-RPG, welches dem 17 Jahrhundert nicht unähnlich ist. Das RPG ist noch nicht geöffnet, da eben noch Mitglieder fehlen, sobald aber genügend Charaktere vorhanden sind, gehts los! Es ist für Besucher immer einsehbar! Administratoren: Enya bzw. Spielleitung
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